Hallo liebe Leserinnen und Leser,

ich freue mich außerordentlich, euch auf diesem Blog begrüßen zu dürfen. In der faszinierenden Welt der Psychologie gibt es unendlich viele Facetten und Geheimnisse, die darauf warten, entdeckt zu werden. Ich begegne täglich den Tiefen und Höhen der menschlichen Seele, den prägenden Selbstgeschichten und den vielfältigen Emotionen, die uns alle antreiben.
In diesem Blog möchte ich nicht nur mein Wissen und meine Erfahrungen mit euch teilen, sondern auch einen Raum schaffen, in dem wir gemeinsam lernen, reflektieren und wachsen können. Ich hoffe, ihr findet hier Inspiration, Aha-Momente und vielleicht auch den einen oder anderen Impuls, der euren persönlichen Weg ein Stück weit erleuchtet.
Lasst uns zusammen auf eine Reise gehen, in der wir die Rätsel unserer Psyche ein wenig mehr entschlüsseln und uns selbst ein Stück näher kommen. Eure Gudrun Fischer-Großbach

Die vielen Gesichter des Ichs = die Gesichter der Selbstgeschichten

In der stillen Welt der Bücher, wo Worte oft mehr Gewicht haben als die Luft, die sie trägt, erkunden wir die feinen Linien zwischen den Wahrheiten und den Geschichten, die wir uns selbst erzählen. Es gibt die Momente, in denen wir uns entscheiden, die Wahrheit ein wenig zu beugen, wie einen Ast, den wir nicht brechen wollen. Vielleicht, um uns selbst zu schützen oder um durch einen Wald voller Erwartungen anderer zu navigieren, ohne anzuecken. Das sind die Momente, in denen wir lügen, bewusst einen Schleier über das legen, was ist, vielleicht weil die Wahrheit zu scharfkantig für den Moment erscheint.

Und dann gibt es die Selbstgeschichten, die tief in uns wurzeln, die wir uns so oft erzählt haben, dass sie zu einem Teil unserer Landschaft geworden sind, so vertraut wie der Weg nach Hause. Diese Selbstgeschichten sind wie alte Freunde, die wir nicht immer hinterfragen, auch wenn sie manchmal mehr aus Wunschdenken als aus Wahrheit gesponnen sind. Sie sind nicht unbedingt Lügen, sondern eher wie Gemälde unserer selbst und unserer Welt, mit Farben, die hier und da vielleicht ein wenig zu leuchtend oder zu dunkel sind, geformt von unseren Erlebnissen, Hoffnungen und Ängsten.

Der Unterschied zwischen diesen beiden – den Lügen und den Selbstgeschichten – liegt nicht nur in ihrer Absicht, sondern in der Art und Weise, wie sie unsere Sicht auf die Welt und uns selbst formen. Während Lügen wie kleine Steine sind, die wir in den Fluss unseres Lebens werfen, und die Wellen erzeugen, die manchmal mehr erreichen, als wir beabsichtigt hatten, sind die Selbstgeschichten der Fluss selbst – stetig fließend, sich verändernd, und doch immer da.

In meinen Büchern schauen wir diesen Geschichten direkt ins Gesicht, versuchen zu verstehen, wo sie uns helfen und wo sie uns vielleicht im Kreis führen. Es geht darum, die Karten, die wir von unserem Leben gezeichnet haben, noch einmal anzusehen und zu überprüfen, ob die Wege, die wir eingeschlagen haben, wirklich die sind, die wir weiterhin gehen möchten. Manchmal entdecken wir, dass es Zeit ist, die Farben zu wechseln, neue Wege zu zeichnen, und ja, vielleicht auch einige dieser alten Geschichten neu zu schreiben, damit sie uns nicht mehr zurückhalten, sondern uns vorwärtstragen, hin zu mehr Lebensfreude, der Pforte zum Glück.

Es gibt verschiedene Gründe, warum der Mensch sich oft selbst belügt bzw. wir sagen in der Psychologie „Die Gesichter der Selbstgeschichten schminkt“

  1. Schutzmechanismen: Manchmal belügen wir uns selbst, um uns vor unangenehmen Emotionen oder Situationen zu schützen. Zum Beispiel kann es einfacher sein, sich selbst zu sagen, dass eine schlechte Beziehung gut ist, anstatt sich der Wahrheit zu stellen und die Beziehung zu beenden.
  2. Bestätigungsfehler: Der Bestätigungsfehler tritt auf, wenn wir dazu neigen, Informationen zu suchen und zu interpretieren, die unsere bestehenden Überzeugungen und Vorurteile bestätigen. Wir ignorieren oder leugnen Informationen, die unseren Überzeugungen widersprechen. Dies kann dazu führen, dass wir uns selbst belügen, um unsere eigenen Überzeugungen aufrechtzuerhalten.
  3. Selbstbild: Wir haben oft ein bestimmtes Selbstbild von uns selbst und möchten dieses aufrechterhalten. Wenn unsere Handlungen oder Überzeugungen nicht mit unserem Selbstbild übereinstimmen, können wir uns selbst belügen, um dieses Bild aufrechtzuerhalten.
  4. Wunschdenken: Wir haben oft Wünsche und Träume, die wir gerne verwirklichen möchten. Manchmal können wir uns selbst belügen, um zu glauben, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen werden, auch wenn es wenig oder keine Hinweise darauf gibt.

Insgesamt kann das Selbstbetrügen eine Möglichkeit sein, mit schwierigen Emotionen, Überzeugungen oder Situationen umzugehen. Es kann jedoch auch zu negativen Auswirkungen führen, wie zum Beispiel einer Verzerrung der Realität oder einer Vermeidung von notwendigen Veränderungen. Es ist wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und die Wahrheit zu akzeptieren, um persönliches Wachstum und Entwicklung zu fördern.

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